Die Rückkehr der Natürlichkeit
Wer seinen Garten in eine wirkliche Wohlfühloase verwandeln möchte, sollte auf seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hören. Wichtig ist also, was dem Gartenbesitzer gefällt. Doch ganz unabhängig vom individuellen Geschmack des Einzelnen gibt es jedes Jahr aufs Neue auch Trends, die sich am Beginn einer jeden Gartensaison abzeichnen. Wie diese für 2018 aussehen, lesen Sie hier.
„Zurück zur Natur“ ist das diesjährige Motto in den Gärten. Der Wunsch nach Natürlichkeit ist so groß wie lange nicht mehr, und diese wiedererwachte Liebe hat viele Facetten, etwa weiche, organische Formen und naturnahe Pflanzungen, am besten aus heimischen Gewächsen. Schon seit längerem lässt sich beobachten, dass die Menschen der Natur wieder näherkommen wollen. Nicht zuletzt deswegen wächst ja auch die Begeisterung für das Gärtnern seit Jahren stetig.
Hin zur Nützlichkeit
Nutzbeete von klein bis groß finden sich in immer mehr Gärten, seit längerem schon Bienenstöcke und jetzt neu auch immer mehr Hühnerhäuser. Das ist eigentlich nur die logische Konsequenz des andauernden Wunsches, der Natur wieder näher zu kommen: Den Anfang machten die Naschbeete, die das gute Gefühl vermittelten, zumindest ein bisschen zur Selbstversorgung beizutragen. Jetzt kommen die täglich im eigenen Garten eingesammelten Eier hinzu, die auch zum selbst gezogenen Salat hervorragend schmecken. Und wenn man dann noch seine Ernte direkt draußen zubereiten kann, ist das Gärtnerleben (fast) vollkommen. Der Grillboom der letzten Jahre geht deshalb ungebremst weiter. Als neue Facette kommt zu dem ohnehin schon breit gefächerten Angebot eine stetig wachsende Palette an Außenküchen hinzu, mit denen nun nicht mehr nur unter freiem Himmel gegart sondern auch die ganze Vorbereitungsarbeit nach draußen verlagert werden kann.
Insekten bekommen ebenfalls eine Einladung in die Gärten: Eine insektenfreundliche Bepflanzung sowie schön gestaltete Insektenhotels gehören gleichfalls zu den Trends der aktuellen Gartensaison.
Vielfalt gewinnt
Bei der Pflanzenauswahl gibt es keinen generellen Trend, aber Tendenzen: Gräser sind weiterhin der Topseller und das ganz unabhängig vom Gartenstil. Die Nachfrage nach Tulpenzwiebeln war im Herbst groß, und ein Muss für jeden Garten scheinen die lila oder weißen Kugeln des Allium zu sein.
Trotz der Rückbesinnung auf die Natur lässt sich eine deutlich gewachsene Ungeduld beobachten: Von Beginn an soll der neue Garten fertig aussehen, und das ist ein Grund, weshalb viele in größere Pflanzen investieren, auch wenn diese teurer sind. Gleichzeitig ist das Qualitätsbewusstsein gestiegen, was auch heißt, dass viele Gartenbesitzer nachhaltiger agieren. Deshalb spielt für immer mehr Menschen auch die Herkunft von Materialien wie Stein und Holz eine wichtige Rolle. Wenn möglich, werden einheimische und regionale Produkte gekauft. Beim Holz ist derzeit Einiges in Bewegung: Zahlreiche Unternehmen versuchen mit unterschiedlichen Verfahren, heimische Hölzer robuster und somit für den Markt attraktiver zu machen. Allerdings sollte man sich noch ein paar Jahre gedulden, bevor solche Hölzer im Garten verbaut werden, um festzustellen, welches der Verfahren langfristig gute Ergebnisse liefert. Noch recht frisch unter den Baumaterialien für den Garten sind Bodenbeläge aus Keramik, die auf den ersten Blick wie Naturstein ausschauen. Und apropos Bodenbeläge: Die Großformate, die jahrelang das Maß aller Dinge waren, bekommen zunehmend Gesellschaft von kleinformatigen Serien mit verschiedenen Formaten, die sich miteinander kombinieren und Flächen individueller und natürlicher wirken lassen. Das früher oft gewünschte Formale und Strukturierte tritt zurück und macht auch in diesem Bereich einer naturnahen Anmutung Platz.