Mehr Garten. Mehr Nachhaltigkeit
Die Nachhaltigkeit wird immer wichtiger.
Aktuelle Zahlen des Branchenverbands IVG belegen es: Gartenarbeit als Hobby hat deutlich an Popularität verloren. Jedoch bedeutet das nicht, dass Gärten per se unbeliebter geworden sind – sogar das Gegenteil ist der Fall! Die Natur wieder mit allen Sinnen zu erleben – dieser Wunsch ist bei den Menschen nach wie vor präsent, und einen Garten zu besitzen, ist trendy. Den „zurück-zur-Natur“-Gedanken setzt man jedoch zeitgemäß um: Der Gartenbesitzer möchte seine grüne Oase erleben, sich dort entspannen und nicht etwa arbeiten.
Leben in der Freiluftsaison
Wer seinen Garten liebt, ist bereit, Geld dafür auszugeben. Schließlich will man hier seine Freizeit verbringen, und das möglichst komfortabel. Wie auch in den vergangenen Jahren ganz oben auf der Beliebtheitsskala angesiedelt: ein Grill mit entsprechendem Zubehör. Oder es darf gleich eine komplette Outdoorküche sein, erhältlich von mobil bis kompakt, maßgeschneidert aus Edelstahl, Beton, Aluminium, Holz oder Naturstein. So kann der Gartenbesitzer seine Idee vom Kochen unter freiem Himmel mit allen Annehmlichkeiten verwirklichen.
Passend dazu erinnern Gartenmöbel 2019 immer mehr an richtige Wohnzimmer und sind dank ihrer wetterfesten Polsterungen ganz schnell wieder einsatzfähig, sollte ein Schauer das Freiluftleben stören. Ebenfalls für unbeständiges Wetter geeignet sind Gartenleuchten, derzeit auf Messen allgegenwärtig, die problemlos in jedes stylische Wohnzimmer passen würden, aber neben stimmungsvollem Licht sogar noch eine angenehme Wärme ausstahlen. Der Grundgedanke ist zweifellos „Lebe draußen – und trotze Dunkelheit und Kälte mit Heimeligkeit“.
Natur zurück im Fokus
So sehr die Menschen sich immer mehr nach Gemütlichkeit im Garten sehnen: Auch Insekten und Kleinsäuger sollen sich wieder wohler fühlen. Gartenbesitzer werden sich mehr und mehr bewusst, dass sie sich mit Ihrem Grün nicht nur selbst einen Lebensraum schaffen, sondern effektiv zum Erhalt der Umwelt und der Artenvielfalt beitragen. Verschiedenste Pflanzen als reiche Nahrungsquelle für Insekten anzupflanzen, Wasserstellen als Brutplatz und Tränke zur Verfügung zu stellen, im Herbst auch einmal Laub liegen zu lassen, um Insekten und Säugetieren Zuflucht für den Winter zu bieten – tierfreundliches Gärtnern ist im Trend.
Ein unumgängliches Problem, das sowohl Gartenbesitzer als auch -gestalter in den nächsten Jahren umtreiben wird, ist der Klimawandel und der Umgang mit diesem. Nach und nach steigt das Bewusstsein für dieses Thema, auch wenn der heiße Sommer 2018 eine Ausnahme darstellen sollte. Länger schon kristallisiert sich heraus, dass die Wetterextreme zunehmen, ob nun Hitzewellen, Stürme oder Starkregen. Wichtig ist, die Gärten vorzubereiten, beispielsweise mit Bewässerungsanlagen für Trockenperioden, Drainagen für Rasenflächen, um Staunässe zu trotzen, und nicht zuletzt mit einer Pflanzenauswahl, die den extremen Bedingungen in jedem Fall standhält.
Erfrischung gesucht
Ein eigener Pool – das ist nicht erst seit dem Jahrhundertsommer 2018 für viele Gartenbesitzer das Nonplusultra. Besonders beliebt sind jene Schwimmbecken, die mit natürlich aufbereitetem Wasser für Abkühlung sorgen, also Schwimmteiche und insbesondere Biopools. Günstig und platzsparend sind Aufstellbecken zu haben. Im Trend sind diese definitiv, wenn auch hoffentlich nur temporär, denn Hygiene und Ästhetik lassen hier häufig zu wünschen übrig.
Ein weiteres, nicht nur optisches No-Go findet man immer häufiger: verschotterte Vorgärten. Auch aus klimatischen Gründen und im Sinne der Erhaltung der Artenvielfalt wendet sich dieser Trend hoffentlich bald.
Die Rückkehr der Pflanzen
„Mehr Mut zur Pflanze!“ So sollte das Motto von 2019 eindeutig heißen. Und das aus vielen guten Gründen, vom Schaffen von Lebensräumen und der Abkehr von Schotter bis zur natürlichen Klimatisierung. Das Erfreuliche: Pflanzenvielfalt muss nicht arbeitsintensiv sein. Vielmehr bedeuten dicht bepflanzte Gärten sogar weniger Raum für Unkraut. Es gibt unzählige Pflanzenkombinationen, die wenig Pflege erfordern, aber dennoch attraktiv aussehen, wie etwa das Zusammenspiel von Gräsern und Stauden, das an die Prärie erinnert. Eine überschaubare Menge von Sorten, in Massen angepflanzt und gekonnt kombiniert – so ergeben sich sich über das Jahr wandelnde Gartenbilder, die vom Frühling bis spät in den Herbst harmonisch und ansprechend aussehen.
Smart gärtnern
Wenn auch das Thema „Zurück zur Natur“ die aktuellen Gartentrends beherrscht, darf eines nicht fehlen: die Technik. Smart Homes sind schon seit geraumer Zeit im Kommen und die Digitalisierung endet gewiss nicht vor der Gartentüre. Schon jetzt steuert der Gartenbesitzer Mähroboter, Gartensauna, Bewässerung, Markise, Poolheizung und -abdeckung sowie Beleuchtung per App. Doch diese Gadgets werden immer intelligenter, beispielsweise wenn die Steuerung der Geräte automatisch Wetterdaten berücksichtigt.
Trends kommen und gehen, doch der Garten ist und bleibt ein Platz, an dem der Mensch sich selbst, Flora und Fauna ganz nah begegnen kann.